Strawinsky x 6: VI Die Geschichte vom Soldaten

Eine Wanderbühne in schwierigen Zeiten

Strawinsky x 6: VI Die Geschichte vom Soldaten

Eine Wanderbühne in schwierigen Zeiten

Vom Seelenverkaufen

Die Welt am Vorabend des ersten Weltkrieges musste dem Überfluss, der Verschwendung radikal abschwören. Igor Strawinsky, der seit 1914 am Genfer See lebte, konnte wegen Kriegsuntauglichkeit dort bleiben. Nach 1917 wollte er wegen der Revolution nicht zurück nach Russland. Europaweit wurden Theater geschlossen, Musiker, Sänger und Schauspieler für die Armeen rekrutiert, Leid und Tod beherrschten die Gemüter der Menschen. Strawinsky erinnerte sich der Kriegsjahre 1917/18 als der „schwersten, die ich durchgemacht habe.“ Mit zwei Freunden fasste er den Plan, eine Wanderbühne zu gründen, die durchs Land zieht und nach mittelalterlichem Brauch mit einem Minimum an Mitwirkenden auftritt, liest, spielt, tanzt, musiziert, gaukelt. Das Sujet war schnell gefunden. Es handelte vom Soldaten, der seine Seele an den Teufel verliert. Strawinsky komponierte Musiknummern dazu, die er einem einfachen Volkstheaterstück für angemessen hielt. Das ändert nichts daran, dass „die ganz neuartigen rhythmischen Schwierigkeiten der Partitur und der hohe Grad an Virtuosität, den sie erheischte, … ernsthaften Einsatz der Ausführenden voraussetzte.“ (Ernest Ansermet)

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PROGRAMM:
Igor Strawinsky „L’histoire du soldat“ (Die Geschichte vom Soldaten)
für Klarinette, Fagott, Kornett, Posaune, Schlagzeug, Violine, Kontrabass und Sprecher
Text frei nach Charles Ferdinand Ramuz und der Anthologie russischer Volksmärchen von Alexander Afanassiew
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BESETZUNG:
Christoph Korn - Klarinette
Sung Kwon You - Fagott
Florian Dörpholz - Kornett
Jozsef Vörös - Posaune
Kosuke Yoshikawa - Violine
Nhassim Gazale - Kontrabass
Jakob Eschenburg - Schlagzeug
Stefan Kaminski - Sprecher

Kammermusik