mehrblick&ton
Foto: Therese Schmidt
Ein Perspektivwechsel auf Natur und Kultur aus der Sicht eines spekulativen Zeitalters nach dem Anthropozän soll die vom Aussterben bedrohte Menschheit vor dem Untergang bewahren.
Klimawandel, Artensterben, Pandemien: die Menschheit des Anthropozäns steht vor gewaltigen Herausforderungen. Das Musiktheaterkollektiv mehrblick&ton begibt sich angesichts einer kollabierenden Erde auf den Pfad des Spekulativen und entdeckt im Chthuluzän- einem imaginierten Zeitalter nach dem Anthropozän- ein neues Verständnis von Natur und Kultur und ein neues Miteinander menschlicher und nichtmenschlicher Lebewesen.
Zwei hybride Wesen aus dem Chthuluzän treffen auf die einzigartige, individuelle und vom Aussterben bedrohte Menschheit des Anthropozäns. Ihre Mission: die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren! Ihr Mittel: Kommunikation auf allen Ebenen und mit allen Sinnen. Und so verbinden sich Vokalwerke aus dem Anthropozän (Frank Martin: Messe pour double choeur) mit musikalischen Botschaften aus dem Chthuluzän, Zitate und lautmalerische Kompositionen verschmelzen mit performativen und textlichen Interventionen. Kann der Fortbestand der Menschen durch Metamorphosen des Denkens, Fühlens und Handelns gesichert werden und ermöglicht ein Perspektivwechsel neue, (r)evolutionäre Verbindungen?
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mehrblick&ton
Im Musiktheaterkollektiv mehrblick&ton arbeiten Wolfgang Heiniger als Komponist und Autor sowie Therese Schmidt als Autorin und Regisseurin in Kollaboration mit verschiedenen Künstler:innen.
Ihr performatives Musiktheater basiert auf literarischen, musikalischen und diskursiven Vorlagen und verbindet unterschiedliche theatrale Zugänge zu einem eigenen Sprach- und Klangkosmos. Wichtiger Bestandteil ist das Lautsprecherorchester- ein Sammelsurium unterschiedlichster Klangwandler, die die Klänge im Raum aufblühen lassen und den Klängen selbst einen Körper geben.
Bisher entstanden Moby_D. Eine Männermelancholie/ Ein deutscher Wal (2016, Basel, Berlin, Dresden) und „Die Jeinsager. Oder: Über die unerträgliche Ambivalenz der täglichen Entscheidungen“. (Basel, 2020ff.)