Ein Musiktheaterabend zwischen Stummfilm, Soundscape und musikalischer Installation widmet sich der ersten Filmregisseurin der Welt – und wie sie vergessen wurde.

Eine Frau steht auf einer Bühne in einem Kino. Sie hält eine Rede, aber keiner hört sie. Sie läuft auf und ab, aber niemand schaut zu. Sie dreht einen Film, doch den Film gibt es nicht. Als sie am Filmset ankommt, ist niemand da. Kein Kameramann, keine Schauspieler:innen, kein Assistent. Das Filmset ist ihr Apartment. Das Apartment XY.

Im Jahr 1896 dreht Alice Guy Blaché einen Film namens La Fée aux Choux. Es wird der erste fiktionale Film der Geschichte. In den kommenden Jahren wird Alice zur künstlerischen Leiterin einer der größten Filmproduktionsfirmen in Frankreich. Sie schreibt Tausende Drehbücher, produziert Hunderte Filme und experimentiert als eine der ersten mit Ton und Farbe. Heute kennt ihren Namen kaum jemand.

Ausgehend von dem feministischen Essay A Room Of Ones Own von Virginia Woolf und dem Film Deux ou trois choses que je sais d'elle von Jean-Luc Godard bilden Regisseur und Autor Christoph Clausen und Musikerin und Performerin Mathilde Vendramin einen surrealistischen Musiktheaterabend, der sich zwischen Stummfilm, Soundscape und musikalischer Installation bewegt.

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Christoph Clausen ist Regisseur und Autor. Seine Arbeiten waren unter anderem im Theaterdiscounter, Theater im Delphi oder im Haus der Statistik zu sehen. Sie bilden musiktheatrale Gegenwelten, die sich zwischen Installation und Oper bewegen. Mathilde Vendramin ist Cellistin, Sängerin und Performerin. Bereits im Jahr 2021 arbeiteten beide zusammen an der Musiktheaterperformance Becoming Maria C. APARTMENT XY ist die zweite Produktion des freien Musiktheaterensembles VORTEX.