Die Hörposaune

Antonia Baehr | Jule Flierl

Die Hörposaune

Antonia Baehr | Jule Flierl

Die Musik-Performance entfaltet eine andere Dimension der stofflich-sinnlichen Begegnungs- und Beziehungsweisen: Drag King Werner Hirsch (alias Antonia Baehr) und Jule Flierl begeben sich in Interaktion und Resonanz miteinander und mit den Gegenständen – bis die Grenze von Körperinnerem und Außenwelt, von Lebendigem und Unbelebtem zu flimmern und zu verschwimmen beginnt.

Gliedmaßen tauchen in wuchernde Buchseiten ein. Aus anorganischen und organischen Elementen, Klängen und Bewegungen setzen sich neue Wesen zusammen, bilden Interaktionsketten und zerstreuen sich wieder in die nächste Komposition. Die Materialien, Körper, Laute und Objekte bringen einander zum pulsieren bis Objekt und Subjekt, Tastendes und Ertastetes, Sprechendes und Besprochenes, Greifendes und Ergriffenes, Singendes und Gesungenes ununterscheidbar werden. Aus dem Zusammenklang von Körperinnerem und Außenraum entstehen und vergehen immer neue Welten – Resonanzräume, die auf ganz andere, neue, vielleicht zukünftige Weisen des Miteinanders, Umeinanders und Ineinanders verweisen.
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ANTONIA BAEHR ist Choreografin und Filmemacherin. Ihre Stücke untersuchen unter anderem die Fiktion des Alltäglichen und des Theaters. Baehr studierte Film- und Medienkunst an der Hochschule der Künste Berlin bei Valie Export und absolvierte ihren Master an der School of the Art Institute of Chicago. Derzeit entstehen Duette in Zusammenarbeit mit Lucile Desamory, Neo Hülcker, Andrea Neumann, Latifa Laâbissi und Jule Flierl. Baehr ist Produzentin des Pferdeflüsterers und Tänzers Werner Hirsch (der auch in Pauline Boudry & Renate Lorenz Filminstallationen erscheint); des Musikers und Choreografen Henri Fleur; des Composer/Performers und Ex-Ehemanns Henry Wilde.

JULE FLIERL ist Tanz- und Stimmkünstlerin aus Berlin. Mit Hilfe von Choreografie und somatischen Gesangsmethoden bringen ihre Partituren das Verhältnis zwischen Sehen und Hören ins Wanken.
Sie belebt das Erbe von Valeska Gert, einer Avantgarde-Tänzerin aus dem Berlin der 1920er Jahre, die als erste das Genre TonTanz konzipierte: mit der Stimme zu tanzen. Sie moderiert die Voice-Performance-Reihe FROM BREATH TO MATTER in Berlin. Für 2021/22 arbeitet sie in verschiedenen Formaten mit Choreografin Antonia Baehr und SoundDance-Künstlerin Irena Z.Tomazin.

Performance
Uraufführung